Eine Performance zum ZWEITZEUGEN-Projekt
Nie wieder ist jetzt
Die Performance begann mit einer musikunterlegten Lichtshow, zu der sich die über 40 Schüler*innen wie in Zeitlupe bewegten. Recht schnell bildeten sich aus dem Pulk zwei Lager heraus, deren Status nicht unterschiedlicher sein könnte. Während die einen Machtpositionen annahmen, fielen die anderen in der Rolle der Unterdrückten nach und nach zu Boden. Doch sie sollten nicht sprachlos bleiben. Nacheinander standen sie entschlossen wieder auf, um die Performance in einem gemeinsamen chorischen Part zum Höhepunkt zu führen. Den Blick geradeaus ins Publikum gerichtet zitierten sie den Holocaust-Überlebenden Rolf Abrahamsohn (1925–2021) in vielfältiger Weise, sodass sich der dabei entstandene Klangteppich bedrohlich über den Zuschauerraum legte.


Die Grenzen waren schon zu.
Wir sind im November 1942
Nach Auschwitz gekommen.
Wissen Sie, das Schlimmste
an der ganzen Geschichte ist ja,
wenn ich nachts mal wach werde.
Das passiert oft.
Dann denke ich nur über diesen Scheiß nach.
Und wenn ich nicht schlafen kann,
da setz ich mich hin
und knüpf’ Teppiche
Nur um was zu machen.
Das ganze Haus ist voller Teppiche.
Wenn du nur einen überzeugst,
dass die Demokratie besser ist,
dass wir Juden nicht
schlechter oder besser sind als die anderen
dann haben wir viel erreicht.


Unter der Leitung von Lene Meineken (Jahrgang 10) und Martin Karl (Jahrgang 9) wurde die Performance am 12.06.2025 unter dem Motto ›Nie wieder ist jetzt‹ in der Aula des Gymnasium Corveystraße in Hamburg uraufgeführt.