Ein Stationentheater zum Thema Antisemitismus

Nie wieder ist jetzt

Im Zuge des ZWEITZEUGEN-Projekts am Gymnasium Corveystraße haben die Wahlpflicht-Theaterkurse aus Jahrgang neun und zehn im Schuljahr 2024/2025 das Thema ›Antisemitismus damals und heute‹ künstlerisch bearbeitet und als beklemmendes Stationentheater in den Räumlichkeiten der Schule aufgeführt.

Die Themen der einzelnen Stationen ergaben sich aus der Beschäftigung mit den von ZWEITZEUGEN e.V. zur Verfügung gestellten Interview-Magazinen verschiedener Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. 

Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit der Biografie der Holocaust-Überlebenden schrieben die Schüler*innen Theatertexte über den geschilderten Antisemitismus. Während einzelne Stationen zeitlich im Nationalsozialismus verankert waren, stellten andere die Frage nach heutigen Formen von antisemitischer Ausgrenzung, Diskriminierung und Intoleranz. Um die allgegenwärtige Bedrohung für Jüdinnen und Juden zu veranschaulichen, wurde fast gänzlich auf Theatermittel wie Requisiten, Licht und Musik verzichtet. Stattdessen untermalte die alltäglich anmutende Klassenzimmeratmosphäre die unmittelbare Gefahr, jederzeit selbst Opfer von Hass und Hetze werden zu können. 

Ein Spalier aus schwarzgekleideten Schüler*innen führte die Zuschauer von einer Station zur anderen. Das Publikum wurde dabei auf den Schulgängen an Schüler*innen mit Neutralmaske vorbeigeleitet, die die Lebensdaten von Holocaust-Opfern auf einem Schild um den Hals trugen. 

Unter der künstlerischen Leitung von Lene Meineken (Jahrgang 10) und Martin Karl (Jahrgang 9) wurde das Stationentheater am 12.06.2025 unter dem Motto ›Nie wieder ist jetzt‹ im Oberstufengebäude des Gymnasium Corveystraße in Hamburg uraufgeführt. Dass die Leidtragenden von Antisemitismus damals und heute niemals in Vergessenheit geraten dürfen, zeigte das Theaterprojekt eindringlich.

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