Die Ursprünge von Antisemitismus
Erklärvideo
Wie hat sich Antisemitismus entwickelt?
Antisemitismus reicht zurück bis in die Zeit der Entstehung des Christentums. Die Feindschaft gegenüber Juden*Jüdinnen hängt unter anderem stark mit dessen Entstehungsgeschichte zusammen. Das Christentum verstand sich als die ›wahre‹ Religion, welcher Juden*Jüdinnen vermeintlich schaden wollten. Beim Ersten Kreuzzug ab dem Jahr 1096 machten sich christliche Heere aus Europa dann auf den Weg, um Jerusalem als sogenannte ›heilige Stadt‹ zu befreien. Bereits währenddessen kam es zu gewaltsamen Pogromen gegen Juden*Jüdinnen, außerdem auch gegen Muslim*innen.
Im Mittelalter entwickelten sich weitere antisemitische Erzählungen, die Juden*Jüdinnen als gewaltbereit, illoyal, hinterhältig und geizig beschrieben. Dies passierte zum Beispiel häufig, wenn ein Sündenbock für allgemeine Missstände gesucht wurde.
Antisemitismus taucht auch heute in vielen verschiedenen Zusammenhängen auf, ist häufig versteckt und kommt scheinbar ohne direkten Bezug zu Juden*Jüdinnen aus. Deshalb ist er oft schwierig zu erkennen und einzuordnen. Die wiederkehrenden Motive, Verschwörungserzählungen und Formen von Antisemitismus können wir nur durch Wissen aufdecken und brechen.
›Religiöser Antijudaismus‹
Die frühe Form von Antisemitismus heißt ›religiöser Antijudaismus‹. Durch die Konkurrenz von Christentum und Judentum in der Antike wurde der Vorwurf verbreitet, dass Juden*Jüdinnen verantwortlich für die Kreuzigung von Jesus Christus gewesen wären. Deshalb wurden Juden*Jüdinnen zum Beispiel als ›Jesusmörder‹ bezeichnet und angefeindet.
Im Jahr 381 setzte sich das Christentum durch und wurde offiziell die Staatsreligion vom Römischen Reich. Schon zu diesem Zeitpunkt wurden verschiedene antijüdische Verordnungen erlassen, die Jüdinnen*Juden diskriminierten.
Bist du bereit, noch tiefer in antisemitische Motive einzutauchen?