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Die Zeit der Verfolgung

Von 1938 bis 1945 hat Rolf 7 Konzentrations·lager überlebt.

Die Pogrom·nacht

Im November 1938 ist etwas Schreckliches passiert:
In der Nacht vom 9. November auf den 10. November haben die National·sozialisten das Geschäft von der Familie von Rolf angezündet.

Der Vater von Rolf hat gedacht:
Die Feuer·wehr kommt gleich.
Deshalb hat der Vater von Rolf die Tür vom Geschäft aufgemacht.
Aber die Feuer·wehr ist nicht gekommen.
Die National·sozialisten sind gekommen.
Die National·sozialisten haben den Vater von Rolf geschlagen.
Der Vater von Rolf wäre fast gestorben.
Die Familie von Rolf musste in ein Gefängnis.

Das Geschäft von der Familie war zerstört:

Video in Deutscher Gebärdensprache (DGS)

Die November·pogrome | Was Rolf erlebt hat

In dieser Nacht sind überall in Deutschland schreckliche Dinge passiert:
Die National·sozialisten haben Juden verhaftet.
Die National·sozialisten haben Juden getötet.
Die National·sozialisten haben die Gebets·häuser von Juden verbrannt.
Die National·sozialisten haben Juden in Konzentrations·lager gebracht.
Die Nacht hat verschiedene Namen:

  • Pogrom·nacht
  • Reichs·pogrom·nacht
  • November·pogrome

Nach der Pogrom·nacht war für die Familie von Rolf klar:
Wir sind nicht mehr sicher in Deutschland.
Die Familie von Rolf wollte aus Deutschland fliehen.
Aber Fliehen war sehr teuer.
Die Familie hatte zu wenig Geld.
Deshalb musste ein Teil von der Familie in Deutschland bleiben.
Der Vater von Rolf und der große Bruder von Rolf sind nach Belgien geflohen.
In Deutschland geblieben sind:

  • Rolf
  • die Mutter von Rolf
  • der kleine Bruder von Rolf

Die Mutter von Rolf hat nur noch wenig Geld verdient.
Und die Lebens·mittel waren teuer.
Deshalb hat Rolf entschieden:
Ich helfe meiner Mutter.
Ich gehe arbeiten.

Rolf war erst 13 Jahre alt.
Trotzdem hat Rolf jeden Tag 12 Stunden lang gearbeitet. 

Dann wurde alles noch schlimmer.
Der kleine Bruder von Rolf wurde krank.
Der kleine Bruder von Rolf hieß Norbert.

Ruth-Anne erzählt in dem Video:
Rolf hat sehr hart gearbeitet.
Der kleine Bruder von Rolf ist krank geworden.
Der kleine Buder von Rolf ist dann gestorben.


Das Video ist nicht in Leichter Sprache.

Rolf und die Mutter haben weiter in Marl gelebt.
Aber im Januar 1942 haben die National·sozialisten die Juden in Marl abgeholt.
Die National·sozialisten haben auch Rolf und die Mutter von Rolf abgeholt.
In den nächsten 3 Jahren war Rolf gefangen.
In den nächsten 3 Jahren war Rolf an 7 verschiedenen Orten.

Die National·sozialisten wollten die Juden in Konzentrations·lager bringen.
Die Juden mussten in einen Zug steigen.
Rolf und die Mutter von Rolf mussten auch in einen Zug steigen.

Der Zug ist nach Riga gefahren.
Riga ist eine Stadt in Lettland.
In Riga sind die Juden in ein Ghetto gekommen.
Ein Ghetto ist ein Stadt·teil.
Der Stadt·teil ist getrennt vom Rest von der Stadt.
Die Juden sollten getrennt von der anderen Bevölkerung sein.
Deshalb mussten die Menschen aus dem Stadt·teil ausziehen.
Die Juden sollten nur kurz im Ghetto bleiben.
Die National·sozialisten haben die Juden aus verschiedenen Regionen im Ghetto gesammelt.
Vom Ghetto mussten die Juden dann mit dem Zug in Konzentrations·lager fahren.
Im Ghetto in Riga gab es verschiedene Bereiche.
Rolf war in einem Bereich.
Die Mutter von Rolf war in einem anderen Bereich.
Die Bereiche waren durch einen Zaun getrennt.
Rolf konnte seine Mutter nur durch den Zaun sehen.

1943 mussten Rolf und die Mutter von Rolf wieder in einen Zug steigen.
Der Zug ist zum Konzentrations·lager Kaiser·wald gefahren. 

Im Konzentrations·lager Kaiser·wald waren Rolf und die Mutter von Rolf wieder getrennt. 
Aber es gab wieder einen Zaun.
Durch den Zaun konnten sich Rolf und die Mutter von Rolf sehen.

Die Mutter von Rolf musste im Konzentrations·lager Kaiser·wald Batterien auseinander bauen.
Das ist sehr gefährlich.
Die Mutter von Rolf hatte keine Schutz·kleidung.
Deshalb wurde die Mutter von Rolf krank.
Die Mutter von Rolf ist an der Krankheit gestorben.

Video in Deutscher Gebärdensprache (DGS)

Zeit des National·sozialismus | Was Rolf erlebt hat

Rolf war 17 Jahre alt.
Rolf wurde in das Konzentrations·lager Stutt·hof gebracht.

Im Konzentrations·lager Stutt·hof war Rolf nur ein paar Tage.
Dann wurde Rolf in das Konzentrations·lager Buchen·wald gebracht.

Im Konzentrations·lager Buchen·wald war Rolf auch nur ein paar Tage.
Dann ist Rolf in das Konzentrations·lager Bochum gekommen.
Das Konzentrations·lager war mitten in der Innen·stadt von Bochum.

Die Gegner von Deutschland haben Bomben geworfen.
Die Bomben sind auch auf Bochum gefallen.

Manchmal sind die Bomben nicht explodiert.
Die Bomben waren dann noch scharf.
Das heißt:
Die Bomben konnten immer noch explodieren.
Rolf musste eine gefährliche Arbeit machen:
Rolf musste Bomben entschärfen.
Dazu musste Rolf die Zünder von den Bomben entfernen. 
Rolf hatte Glück:
Die Bomben sind nicht explodiert.
Rolf war vom August 1944 bis zum Februar 1945 im Konzentrations·lager Bochum.
Dann haben die National·sozialisten Rolf wieder in das Konzentrations·lager Buchen·wald gebracht.

Rolf war ein paar Tage im Konzentrations·lager Buchen·wald.
Dann musste Rolf in einen Zug nach Dachau steigen.
Rolf hat Ruth-Anne von der Zugfahrt erzählt.

Ruth-Anne sagt in dem Video:
Rolf hatte Hoffnung.
Rolf hatte auch Glück.
Zum Beispiel auf der letzten Zugfahrt.
Rolf konnte nämlich den Zug wechseln.
Das hat Rolf das Leben gerettet.


Das Video ist nicht in Leichter Sprache.

Rolf hatte also Glück.
Rolf kam in das Konzentrations·lager Theresien·stadt.

Das Konzentrations·lager Theresien·stadt wurde im Frühjahr 1945 befreit.

Ruth-Anne erzählt in dem Video:
Rolf war wieder frei.
Rolf ist zurück nach Marl gegangen.


Das Video ist nicht in Leichter Sprache.

Rolf war frei.
Aber Rolf war sehr schwach.
Im Konzentrations·lager gab es zu wenig Essen.
Deshalb war Rolf sehr dünn.
Rolf konnte sich in Theresien·stadt erholen.
Rolf wollte wissen:
Lebt mein Vater noch?
Lebt mein großer Bruder noch?

Deshalb ist Rolf zurück nach Marl gegangen.
In Marl hat Rolf erfahren:
Der Vater und der Bruder waren in einem anderen Konzentrations·lager.
Der Vater und der Bruder sind in dem Konzentrations·lager gestorben.

Rolf hatte also seine ganze Familie verloren.
Rolf war allein.
Rolf hat überlegt:
Soll ich auswandern?
Aber Rolf ist in Marl geblieben.

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