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Die Kindheit von Rolf

Rolf ist am 9. März 1925 geboren.
Rolf ist in Marl geboren. 

Das ist die Land·karte von Deutschland:

Links ist der Westen.
Marl ist also eine Stadt im Westen von Deutschland.

Das ist ein Foto von Rolf:

Das Foto ist aus dem Jahr 1939.
Auf dem Foto ist Rolf 13 Jahre alt.

Das sind die Eltern von Rolf:

Video in Deutscher Gebärdensprache (DGS)

Rolfs Kindheit

Die Eltern von Rolf hatten 4 Söhne.
Der erste Sohn hat eine Lungen·entzündung bekommen.
Deshalb ist der erste Sohn gestorben.
Rolf war der dritte Sohn.
Rolf ist also mit 2 Brüdern aufgewachsen.
Auf dem Bild siehst du Rolf mit den Brüdern:

Links ist der ältere Bruder von Rolf: Hans.
In der Mitte ist der jüngere Bruder von Rolf: Norbert.
Rechts ist Rolf.

Die Eltern von Rolf hatten ein Textil·geschäft.
Im Geschäft konnte man Stoffe kaufen.
Die Stoffe waren zum Beispiel für:

  • Kleidung
  • Vorhänge
  • Bezüge für Sofas 
  • Bezüge für Stühle

Die Familie von Rolf war jüdisch.
Rolf war auch jüdisch.
Trotzdem ist Rolf auf eine christliche Schule gegangen.
Rolf hatte nur christliche Freunde.
Die Religion war für die Freunde nicht wichtig.
Aber dann kam das Jahr 1933.
Im Jahr 1933 wurde alles anders.

Rolf sagt:
Ab dem Jahr 1933 wurde alles schrecklich.
In meiner Stadt Marl waren viele Jugendliche bei der Hitler·jugend.

Die Zeit vom National·sozialismus

Im Januar 1933 waren Wahlen.
Sehr viele Menschen in Deutschland haben die Partei NSDAP gewählt.
Adolf Hitler war der Chef von der Partei NSDAP.
Deshalb wurde Adolf Hitler Reichs·kanzler.

Damit hat in Deutschland die Zeit vom National·sozialismus angefangen.
Die National·sozialisten haben die Gesetze geändert.

Die Folge war:
Es gab keine Meinungs·freiheit mehr.
Das bedeutet:
Es war nur noch die Meinung von den National·sozialisten erlaubt.
Andere Meinungen durften die Menschen nicht mehr laut sagen.

Und es gab keine Presse·freiheit mehr.
Das bedeutet:
Die Presse durfte nur noch die Meinung von den National·sozialisten haben.
Und die Presse durfte nur gute Dinge über die National·sozialisten sagen.

Die Presse waren damals:

  • Zeitung
  • Radio
  • Fernsehen

Und die National·sozialisten durften Menschen ohne einen Grund verhaften.

Anti·jüdische Gesetze

Dann gab es viele Gesetze nur gegen Juden.
Die Gesetze gegen Juden waren anti·jüdische Gesetze.
Das Wort anti bedeutet gegen.

Die National·sozialisten haben von 1935 bis 1945 über 2.000 anti·jüdische Gesetze gemacht.
1935 haben die National·sozialisten die Nürnberger Rasse·gesetze gemacht.
Die Nürnberger Rasse·gesetze waren auch anti·jüdische Gesetze.
In den Nürnberger Rasse·gesetzen stand:
Das Judentum ist keine Religion.
Das Judentum ist eine Rasse.
Das Judentum kann also vererbt werden.

Die anti·jüdischen Gesetze hatten schreckliche Folgen für die Juden:

  • Juden waren keine deutschen Bürger mehr.
  • Juden hatten keine Rechte mehr.
  • Juden konnten ohne Grund verhaftet werden.
  • Juden konnten in Konzentrations·lager gebracht werden.

Du möchtest mehr über die anti·jüdischen Gesetze wissen? 

Hier kommen Beispiele:

Gesetz über den Sport·verein:

Sport ist für viele Menschen ein Hobby.
Im Sport·verein machen viele Menschen zusammen Sport.
Und im Sport·verein verbringen viele Menschen Zeit mit Freunden.

Bis zum April 1933 waren auch viele jüdische Kinder und Jugendliche im Sport·verein.
Im April 1933 gab es ein neues anti·jüdisches Gesetz.
Im Gesetz stand:
Juden dürfen nicht mehr in den Sport·verein.
Deshalb konnten auch die jüdischen Kinder und Jugendlichen nicht mehr in den Sport·verein.
Die jüdischen Kinder und Jugendlichen haben also ein Hobby verloren.
Und die jüdischen Kinder und Jugendlichen hatten weniger Zeit für Freunde.

Gesetz über den Reise·pass:

Früher hatte jeder Mensch einen Reise·pass.
Im Reise·pass steht zum Beispiel:

  • der Name
  • das Geburts·datum
  • die Adresse

Den Reise·pass brauchten die Menschen für Reisen ins Ausland.
An der Grenze mussten die Menschen den Reise·pass zeigen. 
Wegen den National·sozialisten wollten viele Juden Deutschland verlassen.
Dazu mussten die Juden über die Grenze.
Die National·sozialisten haben gesagt:
Die Juden dürfen Deutschland nicht verlassen.
Aber woher sollen die Beamten an der Grenze wissen:
Die Person ist ein Jude.
Dafür gab es Im Oktober 1938 ein neues Gesetz.
Die Reise·pässe von den Juden haben einen Stempel bekommen.
Der Stempel war ein J.
Durch den Stempel konnten die Beamten an der Grenze sehen:
Die Person ist ein Jude.
Dann durfte die Person nicht über die Grenze.
Die Folge vom Gesetz war:
Juden konnten Deutschland nur mit großen Schwierigkeiten verlassen.
Die einzige Möglichkeit war eine Flucht.
Aber eine Flucht war teuer.
Und eine Flucht war gefährlich.

Gesetz für Ärzte:

Im April 1933 gab es ein neues Gesetz für Ärzte.
Der Inhalt vom Gesetz war:
Juden dürfen nicht mehr als Ärzte arbeiten.
Und andere Ärzte dürfen keine Juden mehr behandeln.
Es gab also keine Hilfe mehr für erkrankte Juden.

Gesetz über Haus·tiere 

Haus·tiere sind für viele Menschen wichtig.
Und Haus·tiere machen Freude.
Die National·sozialisten haben gesagt:
Die Juden sollen keine Freude mehr im Leben haben.
Deshalb gab es im Februar 1942 ein neues Gesetz.
In dem neuen Gesetz stand:
Juden dürfen keine Haus·tiere haben.

Die anti·jüdischen Gesetze haben den Juden das Leben in Deutschland schwer gemacht.
Auch die Familie von Rolf hatte es schwer.
Deshalb hat die Familie von Rolf überlegt:
Sollen wir Deutschland verlassen?
Sollen wir ins Ausland gehen?

Der Vater von Rolf war Soldat im Ersten Welt·krieg.
Der Vater von Rolf hat also für Deutschland gekämpft.
Deshalb hat der Vater von Rolf gedacht:
Wir sind sicher in Deutschland.
Deshalb ist die Familie ist geblieben.

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